Weihnachtsmann beißt Hund!

Ein Streifzug durch die Weltweihnachtspresse.
Ein Streifzug durch die Weltweihnachtsmusik.

Die Geschichten sind wahr, alle. Sie beruhen auf Zeitungsberichten. Sie beruhen auf sehr vielen Zeitungsberichten. Sie spielen in Deutschland oder in Peru, in Malaysia oder in Schweden, in Amerika, in Nigeria oder in Neuseeland. Sie handeln von Menschen, die auf vielerlei Arten versuchen, Weihnachten zu feiern. Und sie enden alle mit mehr oder weniger großen Sach- und Personenschäden.
Die Geschichten sind komisch. Sie haben sich auf Weihnachtsfeiern zugetragen oder auf Weihnachtsmärkten, in Kaufhäusern oder in Kirchen. Weihnachtsmänner haben sich schlecht benommen, Weihnachtsbäume erst recht, und in einer besonders peinlichen Geschichte prügeln sich sogar leibhaftige Mönche.
Wo gefeiert wird, fallen Späne. Die Geschichten sind turbulent. Weihnachtsbäume stürzen auf Weihnachtsmärkte, Weihnachtsmannaufläufe behindern das Weihnachtsgeschäft, Weihnachtsdekorationen beschäftigen die Gerichte. Was schiefgehen kann, das geht auch schief. Bezeichnenderweise ist der Ort, an dem die Mönche sich prügeln, kein anderer als die Geburtskirche Jesu Christi in Bethlehem. So, darf man annehmen, hat Jesus sich seinen Geburtstag ganz bestimmt nicht vorgestellt.

Doch zum Glück sind da ja noch die Lieder. „Weihnachtsmann beißt Hund!“ ist nicht nur Presseschau, sondern auch Konzert. Die Presseschau widmet sich den Schattenseiten der Weihnachtszeit, das Konzert widmet sich dem Guten. Und das Gute an Weihnachten, das sind die Weihnachtslieder. Man kennt Lieder wie „O Tannenbaum“, „Stille Nacht“ oder „Vom Himmel hoch“ heute vor allem als Kaufhausgedudel. Aber verdient haben sie das nicht. Es sind gute Lieder. Sie haben Soul, sie haben Swing, und sie waren ursprünglich einmal große Popmusik. „Weihnachtsmann beißt Hund!“ ist ein Konzert, das diesen Liedern neues Leben einhaucht.

Ein Satiriker sagt nein zu Weihnachten, zwei Musiker sagen ja. Der Satiriker kann beweisen, daß Weihnachten nicht mehr zu retten ist, die Musiker retten es trotzdem. Sie retten zumindest die Lieder. Sie retten sie mit ganz einfachen Mitteln: mit einem Klavier, einer Gesangsstimme und einem Kontrabaß. Wie furchtbar „Stille Nacht“ klingt, wenn hundert Geigen es spielen, weiß man aus jedem Einkaufszentrum – wie grandios es wirklich klingen kann, erfährt man nur in „Weihnachtsmann beißt Hund!“.

Blick in die Werkstatt.