Der Rostocker Weihnachtsmarkt ist nicht irgendein Weihnachtsmarkt. Er ist der größte in ganz Norddeutschland. Er hat 1,5 Millionen Besucher. Er hat etwas, was andere Weihnachtsmärkte nicht haben. Wo auf anderen Weihnachtsmärkten zwei oder drei Fahrgeschäfte stehen, stehen auf ihm über dreißig.
Der Rostocker Weihnachtsmarkt hat Karussells, Achterbahnen, Falltürme, Autoscooter, eine Geisterbahn und natürlich ein Riesenrad. Er hat eine Weihnachtskirmes. Er ist eine. Es ist sein Alleinstellungsmerkmal. Doch ausgerechnet das Alleinstellungsmerkmal ist in Gefahr.
30 Fahrgeschäfte brauchen Platz. Noch gibt es diesen Platz; ein freies Gelände am Rand der Altstadt kann bislang als Kirmesstandort genutzt werden. Aber neuerdings gibt es für dieses Gelände auch andere Pläne. Die Stadt möchte es vielleicht bebauen, mit einem neuen Theaterhaus. Sollte die Bebauung kommen, müßten die Fahrgeschäfte umziehen, an einen neuen, weiter entfernten Standort. Bislang gehen Weihnachtsmarkt und Kirmes ineinander über, in Zukunft wären sie voneinander getrennt. Das Geschäft würde hier wie dort leiden. Rostock hätte ein neues Theater, aber eine Weihnachtsgeisterbahn hätte es nicht mehr.